Begegnung mit dem Herold Walther von der Pferdeweide
In diesem Jahr ist er leider nur am ersten und am letzten Wochenende des Siegburger Mittelaltermarktes vor Ort – für die feierliche Eröffnung und für das große Finale. Aber das ist ja nunmal auch der Job eines Herolds: Er ist der offizielle Bote und Ausrufer. Er verkündet die wichtigen Dinge, überbringt Nachrichten und macht dabei meist eine Menge Lärm. Wie man auf dem Foto sieht ist der Walther oft grimmig und nörgelt gerne. Aber in seiner Brust schlägt ein goldenes Herz.
Mein Textauszug vom Herold stammt fast vom Ende des Buches:
Bevor Regina antworten konnte, schallte eine Fanfare über den Platz. Walther von der Pferdeweide stand am Bühnenrand und rief die Marktbesucher zum Abendspektakel zusammen.
„Höret, höret, Volk von Siegburg und auch ihr Weitgereisten, die ihr eure Pferde aus aller Herren Länder an diese Stätten gelenkt habt. In wenigen Augenblicken soll euch ein gar köstliches Spectaculum, ein Ohren- und Augenschmaus das Herz mit Freude füllen.“ Erneut ließ er einen Fanfarenstoß erklingen. „die Zeit der Weihnacht naht. Eine Zeit des Lichts in der Dunkelheit, der Hoffnung in rauer Kälte. Friede soll herrschen, nicht Streit; Zusammenhalt, nicht Zwietracht. Gleich wie die Lichter an den Tannen sich vereinen zu einem großen, hellen Schein, so mögen auch wir Menschen zusammenstehen, auf dass Liebe und Güte die Welt erleuchten. Also tretet nun herzu! Sperrt Augen und Ohren auf und öffnet eure Herzen! Lasst euch im Schein der Fackeln erquicken von Spielmannskunst und Gaukelei. Macht euch bereit zum Staunen und Frohlocken und nehmt sodann die Freude mit in eure Heimstatt – wo immer sie auch sei!“
„Magisches Mittelalter – Rätsel auf dem Weihnachtsmarkt“ (Seite 155-156)
