Sprang

Sprang – Flechten im Rahmen

Das Wort Sprang stammt aus dem Schwedischen. Es handelt sich dabei um eine Flechttechnik, man könnte es auch als Weben ohne Schussfaden bezeichnen. Es gehört zu den Kettenstoffverfahren mit aktiver Kette. Auf einem Rahmen (oder zwischen zwei anders gespannten Stäben oder Schnüren) wird wie beim Weben die Kette gespannt. Die einzelnen Kettfäden werden dann miteinander verschlugen, wobei eingeschobene Stäbchen während des Arbeitens verhindern, dass sich alles wieder auflöst. Das Geflecht entwickelt sich vom oberen und unteren Ende gleichzeitig zur Mitte hin (verschlingt man zwei Fäden bildet sich oben und unten eine Umwicklung). Am Ende muss das Stäbchen in der Mitte durch einen Faden ersetzt werden, oder die Mittelreihe anders verkettet werden, damit sich das Geflecht nicht wieder auflöst, wenn das Stäbchen herausgezogen wird.

Auch Sprang ist eine sehr alte Technik, die bei uns schon seit der Jungsteinzeit bekannt war. Berühmt sind vor allem die beiden Haarnetzfunde aus der nordeuropäischen Bronzezeit (Fundorte Borum Eshoj und Skrydstrup). Aber auch im koptischen Ägypten und im prähistorischen Peru war die Technik bekannt.

Eine relativ umfangreiche Auflistung von archäologischen Funden in Sprang-Technik findet sich bei Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Sprang), so dass ich hier nicht weiter darauf eingehen werde.

Hier findet Ihr viele tolle, historische und moderne gesprangte Stücke in meiner Sprang-Bildersammlung auf Pinterest!

Links

Und zum Abschluss noch einige Links zum Thema Sprang (bitte schickt mir eine Email falls einer der Links nicht mehr funktionieren sollte!):

Hairnets and bonnets in Late Roman and Byzantine Egypt by Petra Linscheid

Phiala’s String Page (mit Bildern und 2 verschiedenen Anleitungen)

Regia Anglorum – Anglo-Saxon, Viking, Norman and British Living History (auf der Infoseite zu Gytha ðe Webbestre gibt es auch noch mehr Infos zu anderen Techniken, z.B. zum Nadelbinden)

%d Bloggern gefällt das: